22. Mai 2013

Dachsanierung Altbau - Teil 5 (Abriss im Flur)

Ich bin noch nie in meinem Leben so viel Treppen gestiegen wie heute. Und ich muss zugeben, ich bin heute Abend körperlich echt kaputt.

Die erste 2 Stunden heute Putz vom Kamin abstemmen - die Steine sollen wie in der Küche dann frei sichtbar bleiben, Schutt in Eimer und den Rest des Schutts von gestern und ins EG tragen, von dort wieder treppauf ins Auto. Sechsmal den Staubsauer ausleeren - schließlich sollen die Herren morgen in einer sauberen Umgebung schaffen.

So schön hell, am liebsten würde ich es so lassen ;-)



Flurabriss

Dann der Flur... Hier waren etwa 10 m2 mir Brettern, Sauerkrautplatten (vermutlich wie die Mauersteine selbst angefertigt damals), Putz und Tapete verkleidet. Alles musste runter, inklusive dem Treppengeländer. Alles war zig mal genagelt. Aber mit dem richtigen Werkzeug ging es relativ "zügig":




Zimmererhammer mit Spitze - die schlägt man in den Spalt, wie hier z.B.  zwischen die Sparren (die schrägen Balken im Dach) und das Brett; über die Hebelwirkung kann man das Brett dann lockern bis der Spalt groß genug ist. Dann kann man mit dem Nageleisen das Brett weiter lockern. Nageleisen ist ein unbedingtes Muss wo immer Nägel in der Nähe sind. Mit einer Beißzange braucht man viel zu viel Zeit und Kraft.


So hat man 1950 gedämmt


Das Schlimmste war aber fast der Staub von über 60 Jahren. Und der Schutt musste dann natürlich auch weg.


Jetzt auch traumhaft hell




Noch eine dringende Empfehlung, die ich selbst glücklicherweise zuvor bekam: Unbedingt Schuhe mit Metalleinlage in der Sohle anschaffen!!! Ich stand heute mindestens 5 Mal auf einem 12cm Nagel.


Tut Euren Füßen was Gutes -  zB gebrauchte Baustellenschuhe für €10,- 


Bei normalen Schuhen steckt der dann im Fuß. Die Schuhe sind meißt unter S3-Sicherheitsschuh zu haben. Dann haben sie auch eine Stahl- oder Alukappe, was auch wirklich auf dem Bau nichts schaden kann...


Baustelle und Helfer offiziell anmelden

Und noch etwas: Wer eine Baustelle "betreibt" muss diese bei der Bau-BG anmelden. Das ist Pflicht. Was ich aber viel wichtiger finde ist, dass alle Helfer (private Helfer, nicht Handwerksbetriebe oder Selbständige) über die Bau-BG unfallversichert sind, falls etwas passiert. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Helfer bezahlt werden oder nicht. Mann kann das Ganze online anmelden und bekommt dann die Unterlagen zugeschickt. Bei den Unterlagen ist eine Musterliste für die Helfer in welche man Name und Adresse sowie die gearbeiteten Stunden einträgt. Pro Stunde zahlt man dann einen geringen Versicherungsbeitrag von (ich glaube) etwas um die €2,50/Stunde.
Ich zumindest möchte nicht riskieren, dass jemand auf meiner Baustelle hilft, etwas passiert und derjenige dann entweder kein Geld bekommt oder meins. Informiert Euch bitte selbst...
Update 12.12.2013. Abschluß und Rechnung hier.


Zuschauen macht auch müde


Dann immer wieder Werkzeug sortieren. Wem gehört was, das dann zusammenlegen etc. Natürlich alles zwischen Keller und Spitzboden. Wieder Treppen, Treppen, Treppen. Wer sich also eine "Bikini-Figur" antrainieren möchte dem empfehle ich eine Dachsanierung - ich hab Muskelkater im Popo.


Werkzeug, Werkzeug - will spätestens abends wieder an seinem Platz sein


Abends dann noch Schrauben und Nägel sortieren und alles für die Handwerker morgen bereit legen. Zwischendurch nochmal bissl spülen und putzen. Nägel aus den Brettern ziehen - die möchte ich natürlich weiterverwenden - und trocken lagern..........
Besprechung wo die Wechsel (=wenn man einen Sparren durchschneidet und die beiden daneben mit einem horizontalen Balken verbindet) für die großen Dachfenster hinkommen, wer wann wo ist und was evtl. noch fehlt...

Aber das Wichtigste: Das fehlende Dachmaterial - Ziegel und Holzdämmplatten - sind nachbestellt und alles wird rechtzeitig da sein. Puh, Pythagoras ist eben doch ein wenig zu lange her gewesen ;-)

Gute Nacht, heute hab' ich's mir echt verdient...
Karl-Erwin's Frau




1 Kommentar:

  1. Hallo Karl-Erwins Frau,

    zunächst: Vielen Dank für Deinen Blog - ich bin schon länger stiller Leser und staune, was Du alles hinbekommst! Wir haben zwar auch ein ganz schön spezielles "Sanierungsprojekt", müssen dabei aber deutlich mehr als Du auf bezahlte Helfer und Firmen zurückgreifen.

    Zur Versicherung der ehrenamtlichen Bauhelfer habe ich den Tipp bekommen, dass wir als Mitglieder der Interessengemeinschaft Bauernhaus versichert sind, wenn wir bei anderen IGB'lern auf der Baustelle helfen - und auch auf der eigenen Baustelle. Die ganze exakten Versicherungsbedingungen finde ich grade nicht, es scheint aber eine Idee zu sein, netten fleißigen Bauhelfern die mehr als 20 Stunden dabei sind einfach die Mitgliedschaft in der IGB für ein Jahr zu spenden...

    Viele Grüße

    Dirk (IGB'ler - ich hoffe die "Schleichwerbung" ist trotzdem ok ;-) )

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